Am 31. März 2018 begannen unter der Führung von Nikol Paschinjan, einem charismatischen jungen Oppositionellen, in der zweitgrößten Stadt Armeniens Protestbewegungen, die nach 38 Tagen zu einem vorher unmöglich erschienenen Machtwechsel führten. Wer ist Paschinjan, wen repräsentiert er, was sind die Ziele seiner Bewegung und was sind die Gründe ihres Erfolges? Thema des Vortrags sind die friedliche, »Samtene« Revolution und deren strategische Schritte und Hintergründe. Dazu zählen als Vorgeschichte auch die Entwicklung der armenischen Zivilgesellschaft sowie die seit 2010 einsetzenden verschiedenen Sozialbewegungen und deren Strategien. Am Ende werden die von der neuen Regierung vorgenommenen Schritte sowie die Erwartungen der Bevölkerung und mögliche Herausforderungen der neuen Regierung diskutiert.
Der erste Teil des Vortrags wird auf Englisch gehalten (auf Wunsch mit konsekutiver Übersetzung).
Anna Hakobyan wurde 1980 in Jerewan geboren. Sie studierte an der Staatlichen Universität Jerewan und arbeitete seit 2005 an der American University of Armenia, wo sie auch einen zweiten Masterabschluss im Bereich Politologie und Internationale Beziehungen ablegte. 2017 war sie Mitautorin des Buches »Syrian Armenians: Inclusion or Exclusion?« (»Syrische Armenier: Inklusion oder Exklusion?«).
Dr. Hayk Martirosyan wurde 1980 in Jeghegnadzor in Armenien geboren. Er studierte Turkologie an der Staatlichen Universität Jerewan. Es folgten mehrere Deutschlandaufenthalte als DAAD- und KAAD-Stipendiat. 2014 promovierte er am Institut für Orientalistik der Akademie der Wissenschaften der Armenischen Republik zum Thema »Deutsche Missionstätigkeit im Osmanischen Reich. Die Station von Marasch (1896-1919)«. Seit 2017 ist er Stipendiat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lepsiushaus Potsdam.